2015 / 2016 soll in Kronsforde der 3. Bauabschnitt der zentralen Schmutzwasserbeseitigung gebaut werden. Alle Haushalte sollen an die Kanalisation angeschlossen werden. In Kronsforde sind davon weite Bereiche der Kronsforder Hauptstraße und die Straßen Altenfeld, Otternweg und Iltisweg betroffen. In Büssau beginnen die Bauarbeiten vermutlich etwas später.

Am 18.02.2014 wurden die Anwohner des 3. Bauabschnittes in Kronsforde zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Das öffentliche Interesse an Informationen zu den geplanten Baumaßnahmen zur Schmutzwasserkanalisation in Kronsforde ist groß. Die Menschen wollen wissen, was ihnen die Maßnahme kostet und wann es los geht. Auch die technische Ausführung wird hinterfragt, die Abführung des Regenwassers von der Straße und die maroden Straßenoberflächen. Schon seit einem Jahr wartet der gemeinnützige Bürgerverein „Initiative für Lübecks ländlichen Raum e. V.“ auf Informationen. Und immer wieder wurde die Teilnahme der Verkehrsplaner angemahnt, damit auch über die unbefestigten Straßen und den Regenwasserabfluss informiert werden kann.

Der Direktor der EBL, Herr Dr. Verwey hat mit seinen Fachleuten redlich informiert und Fragen beantwortet. Die Menschen wissen, dass erhebliche Kosten auf sie zukommen. Manche haben erst vor wenigen Jahren in eine Biologische Kläranlage investiert. Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack. Vielen Dank an die Entsorgungsbetriebe für die Eigentümerinformation. Aber Bürgerbeteiligung geht anders.

EinwohnerversammlungNiemand wehrt sich gegen sinnvolle Maßnahmen. Aber bei fachkundigen Einwohnern gibt es Fragen zur grundsätzlichen Lösung. Kronsforde liegt auf einem Sandhügel. Statt den Übergabepunkt für das Schmutzwasser am tiefsten Niveau zu legen, wurde eine höher gelegene Fläche gewählt. Dies hat zur Folge, dass in weiten Bereichen die Hausanschlüsse mit Pumpen versehen werden müssen. Eine teure Lösung für die betroffenen Haushalte. Doch für Veränderungen ist der Zeitpunkt der Eigentümerinformation zu spät. Da gibt es aus fachlicher Sicht tatsächlich Ansätze, es anders besser gemacht zu haben. Doch inzwischen sind Fakten geschaffen worden und Korrekturen nicht mehr möglich. Hier hätte eine Einwohnerinformation vor den ersten Baumaßnahmen stattfinden müssen, um berechtigte und sinnvolle Anregungen ernsthaft zu prüfen.

Die Fragen zur Ausgestaltung der Straßenoberflächen und zur Regenwasserführung blieben unbeantwortet. „Wir stellen Ihre Schlaglöcher so wieder her, wie wir sie vorfinden.“ stellt Abteilungsleiter Gerstmann flapsig fest. „Dafür sind die Verkehrsleute zuständig und die sind heute leider nicht hier.“

Tatsächlich ist nicht nachzuvollziehen, warum der Fachbereich Verkehr der Bitte um Teilnahme bei dieser Veranstaltung nicht gefolgt ist. Hier wird mit dem Totschlagargument „Es ist kein Geld da.“ einer rechtzeitigen Auseinandersetzung zum Umgang mit den Bestandsstraßen aus dem Wege gegangen. Die Oberflächen wieder so her zu stellen wie sie sind, geht nicht. Im Zuge dieser Baumaßnahme muss eine Regenwasserführung vorgesehen werden. Wie geht man mit den wenigen vorhandenen Rinnsteinen um? Welche tatsächlichen Kosten entstünden durch eine Asphaltierung der verbleibenden Sandstraßen und welche laufenden erhöhten Unterhaltungskosten könnten dann eingespart werden?

Diesen Fragen wollen die Einwohner weiterhin nachgehen. Und mahnen weiterhin eine Bürgerbeteiligung durch den Bereich Bau an. Wir wollen keine teure Luxuslösung. Vielmehr geht es darum im Vorwege  wichtige Fragen zu klären, bevor kostspielige und wenig sinnvolle Lösungen drauf los gebaut werden. Kommunikation und Kooperation nützt der Baumaßnahme.