Forderung nach Maßnahmen zur Verkehrssicherheit entlang der L 92

Nachdem im Dezember 2015 wieder ein schwerer Verkehrsunfall ein Menschenleben auf der Landstraße 92 in Höhe des Forsthauses am Kannenbruch forderte, erneuern wir unsere offensichtlich berechtigte Forderung nachdrücklich und bitten den Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, die notwendigen Abstimmungen zu veranlassen und über die Straßenverkehrsbehörde ein Tempolimit in diesem Streckenabschnitt anzuordnen. Diese Maßnahme ist längst überfällig, da immer wieder Erholungssuchende, die den Fuß- bzw. Radweg nutzen, die Landesstraße queren müssen, um in das Erholungsgebiet Kannenbruch zu gelangen. Die dort gelegene Bushaltestelle erfordert ebenso ein Tempolimit.

Aber auch die Autofahrer selbst sind in diesem Bereich gefährdet: Besonders in der Dämmerung wechselt Wild über die Fahrbahn. Da Knicks und der Wald bis unmittelbar an die Fahrbahn reichen, kann hauptsächlich durch angepasste Geschwindigkeit ein Zusammenstoß zwischen Tier und Fahrzeug verhindert oder gemindert werden. Nach Faustformel benötigt ein Fahrzeug mit Tempo 100 km/h etwa den doppelten Anhalteweg im Vergleich zu einem Fahrzeug, das mit 70 km/h unterwegs ist (etwa 130m zu 70m).

Anfang 2013 hat eine Arbeitsgruppe des gemeinnützigen Stadtteilvereins „Initiaitve für Lübecks ländlichen Raum“ ein Konzept zu Verkehrsmaßnahmen in Kronsforde ausgearbeitet. Diese Unterlage wurde im Mai 2013 Herrn Bürgermeister Saxe mit der Bitte um Prüfung und Umsetzung der Maßnahmen übersandt. Das Konzept ist hier auch als Download verfügbar.

In diesem Verkehrsmaßnahmenkonzept wird unter Pkt 7 genau diese Gefahrenstelle angesprochen und ein Tempolimit von 70 km/h gefordert. Der seinerzeit zuständige Mitarbeiter hat daraufhin mitgeteilt, dass besondere Gefährdungen an dieser Stelle nicht erfasst seien. Ein Tempolimit von 70 km/h wäre mit der Polizei und dem Landesbetrieb Verkehr als Straßenbaulastträger abzustimmen und von der Straßenverkehrsbehörde der Hansestadt Lübeck anzuordnen. Geschehen ist dies in den vergangenen zweieinhalb Jahren leider nicht. Für die hier verunglückten Opfer zu spät, für die künftigen Nutzer der L 92 jedoch nicht.

Das der Stadtverwaltung vorliegende Maßnahmenkonzept zur Erhöhung der Verkehrssicherheit  in Kronsforde zeigt, dass das Wissen der Einwohner um Gefahren im Straßenverkehr vor ihrer Haustür wertvolle Informationen bietet. Dies könnte sich die Verwaltung zu Nutze machen, um Gefahren insbesondere für Fußgänger und Radfahrer zu minimieren. Leider wurde noch nichts von unseren vorgeschlagenen baulichen Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit umgesetzt. Dabei kommt es immer wieder zu lebensgefährlichen Situationen bei waghalsigen Überholmanövern, bei lebensmüder Raserei oder wenn frühmorgens Schüler aus der Quadebekstraße die L 92 überqueren wollen und bis zu drei wartende Busse die Sicht versperren.
Wir sind immer wieder mit den zuständigen Mitarbeitern der Verwaltung im Gespräch und hoffen, dass einzelne Maßnahmen irgendwann doch noch realisiert werden. Nach dem jüngsten Unfall auf der L 92 können und wollen wir aber nicht mehr allein darauf warten. Wir sind deshalb an Herrn Bürgermeister Saxe herangetreten, unverzüglich die Abstimmungen zu einem Tempolimit an dieser Gefahrenstelle und auch für den Bereich der Ortsdurchfahrt der L 92 in Höhe der Bushaltestellen an der Kirche, zumindest bis zur Umsetzung baulicher Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, vorzunehmen und zügig anzuordnen. Jedes weitere Abwarten wäre unverantwortlich.

Wir bitten alle Einwohner in Lübecks Süden um Unterstützung unserer Forderungen. Das was in anderen Orten entlang der L 92 schon lange praktiziert wird, muss auch in Lübeck möglich werden.

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